Nino Haratischwili ist mit diesem grossen Roman ein Wurf gelungen, der den Bogen spannt von Tschetschenien 1994 nach Berlin 2014. Die junge Nura aus einem Bergdorf wird Opfer eines Kriegsverbrechens. Die Spur dieser Bluttat folgt den Mördern durch ihr ganzes weiteres Leben, bis einer versucht, die Schuld zu tilgen. Ein grosser Roman über Russland in der Zeit der 90er Jahre, über drei Georgierinnen im Exil und über die Grausamkeit eines Krieges, der bis heute fortdauert. Nicht das "schauerliche Werk", das der Krieg anrichtet, behält die Oberhand, sondern der Glaube an das Gute und die Kraft der Menschlichkeit bestimmen den Grundton des Romans.